Checkout-Optimierung: Best Practices für mehr Conversions

Titelbild für die Checkout-Optimierung

Im digitalen Zeitalter ist der Online-Handel zu einer bedeutenden Kraft in der globalen Wirtschaft geworden. In diesem Kontext ist die Checkout-Optimierung unter anderem ein potenzieller Faktor für bessere Umsätze.

Der Checkout ist der letzte Schritt im Kaufprozess eines Kunden und kann oft der entscheidende Punkt dafür sein, ob ein Kunde einen Kauf abschließt oder den Prozess abbricht. Die Optimierung bezieht sich auf die Verbesserung dieses Prozesses, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, die Conversion-Rate zu verbessern und letztlich den Umsatz zu steigern.

Im Folgenden gehen wir daher auf die wichtigsten Elemente des Checkouts ein, damit du zukünftig deinen Prozess für den Kaufabschluss so reibungslos und effizient wie möglich gestalten kannst.

Übersicht:

  1. Warum ist eine Checkout-Optimierung wichtig?
  2. Best Practices für Checkout-Optimierung
  3. Der Warenkorb als Chance für Up- und Cross-Selling
  4. Warenkorbabbrecher zurückgewinnen
  5. Fazit: Lohnt sich die Checkout-Optimierung?

1. Warum ist eine Checkout-Optimierung wichtig?

Ein ineffizienter Checkout-Prozess kann zur Frustration führen und Kunden dazu veranlassen, den Kaufprozess abzubrechen. Dies hat negative Auswirkungen auf deinen Shop sowie deine Marke und kann sogar zu Umsatzverlusten führen.

Eine Studie von Baymard Institute zeigt, dass die durchschnittliche Warenkorbabbrecherquote bei Online-Einkäufen ca. 70,19 % beträgt.

In anderen Worten: fast sieben von zehn Kunden schließen ihren Kauf nicht ab.

Der Wert wurde aus unterschiedlichen Studien berechnet, mit vielfältigen Gründen, zum Beispiel:

  • 47 % waren die zusätzlichen Kosten zu hoch (Steuern, Versand, etc.),
  • 25 % brachen ab, weil ein Account erforderlich war,
  • 24 % dauerte die Versandzeit zu lange.

Diese Daten unterstreichen die Bedeutung einer effektiven Checkout-Optimierung ohne Zweifel. Du solltest dich also dringend damit beschäftigen, wie gut dein Checkout durchdacht ist, ob du deinen Kunden genügend Sicherheit bietest und ob nicht vielleicht doch Verbesserungspotenziale bestehen.

An welchen Stellen du dazu am besten ansetzt, erfährst du im nächsten Abschnitt.

2. Best Practices für Checkout-Optimierung

Um den Checkout-Prozess zu optimieren und die Conversion-Raten zu erhöhen, gibt es verschiedene Bereiche, auf die du dich fokussieren kannst.

In diesem Abschnitt werden wir die Best Practices vorstellen und erklären, wie sie dazu beitragen können, ein reibungsloses und effizientes Checkout-Erlebnis in deinem Online-Shop zu schaffen.

2.1. Einfacher Checkout-Prozess

Ein einfacher, reibungsloser und verständlicher Prozess ist die erste Anlaufstelle, um die Conversion-Raten zu erhöhen. Hier gilt: je schneller sich der Kunde durch den Kaufabschluss klicken kann, desto besser. Muss der Kunde zuerst 5 Formulare ausfüllen, läufst du Gefahr, dass der Aufwand zu viel wird und der Kunde lieber in einem anderen Shop bestellt.

Die Reduzierung von unnötigen Schritten im Checkout-Prozess hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen wird der gesamte Prozess beschleunigt, was die Kundenzufriedenheit positiv beeinflusst und die Wahrscheinlichkeit von Warenkorbabbrüchen reduziert. Ferner vermittelt es den Kunden das Gefühl, dass ihre Zeit geschätzt wird. Auch dies wirkt sich positiv auf das Gesamterlebnis aus und fördert die Kundenbindung.

Ein-Klick-Checkouts (du kennst diese vielleicht von Amazon) sind eine effektive Möglichkeit, um den Checkout zu vereinfachen. Dank dieser Option können Kunden ihre Bestellung schnell und vor allem ohne unnötige Hürden abschließen. Zwar ist dies nur für Bestandskunden möglich (und wenn die Zahlungs- und Versandadresse bereits vorliegen), aber dennoch sind sie ein großes Zeitersparnis für potenzielle Käufer.

Und es gibt noch einen weiteren Vorteil für deinen Shop, vielleicht kennst du folgende Situation selbst:

Du legst einen Artikel in den Warenkorb, stöberst noch ein wenig und gehst dann zur Bestellung über. Im Warenkorb siehst du noch einmal den Artikel und auch den Preis, und fragst dich: Benötige ich das nun wirklich?

Wenn der Kunde mit nur einem Klick den Kauf abschließt, kommen in der Regel weniger Zweifel auf, ob man diesen nun wirklich tätigen möchte.

2.2. Mehrere Zahlungsoptionen

Wir alle haben eine Präferenz, wenn es darum geht, wie wir bezahlen. In den meisten Fällen haben wir dann noch eine bevorzugte Alternative, falls die erste Wahl nicht vorhanden ist. Aber was, wenn keine dieser Zahlungsoptionen verfügbar sind?

Genau an diesem Punkt entstehen Zweifel für potenzielle Kunden, und du solltest sorgsam auswählen, welche Zahlungsoptionen du anbietest. Zu den gängigen Zahlungsoptionen für Online-Shops gehören:

  • Kredit- und Debitkarten
  • PayPal
  • Apple Pay
  • Google Pay
  • Klarna (vor allem in Deutschland und für den Kauf auf Rechnung)

Jede dieser Optionen hat ihre eigenen Vorteile und kann für verschiedene Kundengruppen attraktiv sein. Zum Beispiel bevorzugen einige Kunden die Sicherheit und den Komfort von Kreditkarten, während andere die Schnelligkeit und Einfachheit von digitalen Wallets wie Apple Pay oder Google Pay schätzen.

Denke zudem daran, dass es auch länderspezifische Unterschiede geben kann. Eine kurze Internetrecherche lohnt sich also, wenn du deine Produkte in mehreren Ländern anbietest, sodass du keine wichtigen Zahlungsmittel vergisst.

2.3. Transparente Preisübersicht

Versteckte Kosten können sich erheblich auf die Warenkorbabbrüche auswirken und lösen Unsicherheit aus. Die Darstellung aller Kosten, einschließlich Versand- und Steuergebühren, noch vor dem Checkout kann nicht genügend betont werden. Potenzielle Kunden schätzen Transparenz und möchten nicht von versteckten Kosten überrascht werden.

Kommuniziere alle anfallenden Gebühren so deutlich wie möglich, damit potenzielle Käufer informierte Entscheidungen treffen. Dies hilft nicht nur den Kunden, sondern stärkt auch das Vertrauen in deinen Online-Shop.

Um dies zu lösen, solltest du bereits auf der Produktseite auf zusätzliche Kosten hinweisen und diese anschließend noch einmal im Warenkorb übersichtlich auflisten.

2.4. Sicherheit und Vertrauen

Ob der Shop vertrauenswürdig scheint oder nicht, beeinflusst die Kaufentscheidung bereits vor dem Warenkorb. Aber auch für die Checkout-Optimierung ist die Sicherheit ein essenzieller Aspekt, schließlich sollen Kundendaten sicher übertragen werden.

Du solltest daher sicherstellen, dass mindestens die folgenden Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt sind:

  1. Ein SSL-Zertifikat für eine sichere Verbindung für alle Transaktionen, um die Daten der Kunden zu schützen.
  2. Einführung der aktuellen DSGVO-Maßnahmen, damit dein Online-Shop den aktuellen Datenschutzbestimmungen zum Schutz der Kundendaten entspricht.
  3. Auch ein PCI-DSS-Zertifikat ist Pflicht, falls du die Zahlung per Kreditkarte anbietest. Es zeigt, dass du alle notwendigen Schritte unternommen hast, um die Kreditkartendaten deiner Kunden sicher zu speichern und zu verarbeiten.

Möchtest du noch einen Schritt weitergehen, gibt es zusätzliche Punkte, die du in Betracht ziehen kannst:

  1. Verwende Kundenbewertungen, um das Vertrauen potenzieller Käufer zu stärken und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich von anderen Kunden überzeugen zu lassen.
  2. Biete sichere Zahlungsmethoden an und zeige dies deutlich auf deiner Website an.
  3. Das Trusted Shops Gütesiegel bietet ebenfalls eine echte Möglichkeit, Vertrauen bei Kunden zu schaffen und sie von der Sicherheit deines Online-Shops zu überzeugen.

2.5. Mobile Optimierung

Bereits seit Jahren steht fest, dass die Nutzung von mobilen Geräten immer stärker zunimmt. Daher ist es keine Überraschung, dass auch der Checkout-Prozess nicht vor dieser Statistik verschont bleibt.

Ein nahtloser und benutzerfreundlicher Checkout auf mobilen Geräten ist also ein absolutes Muss, um Kunden zu halten und legt einen der Grundbausteine für einen erfolgreichen Shop.

Zu den Best Practices für die mobile Optimierung des Checkouts zählt in erster Linie die mobile Benutzeroberfläche. Hier sind besonders die Buttons wichtig, denn es kann für viel Ärger sorgen, wenn diese nicht richtig genutzt werden können. Konkret bedeutet dies, die Buttons und Links in ausreichender Größe anzuzeigen, und zudem auf einen guten Abstand zwischen Buttons zu achten.

Über die Benutzeroberfläche hinaus bringt der Zahlungsprozess ebenfalls neue Aspekte bei der mobilen Optimierung ein. Für diesen Punkt kann die Verwendung von mobilen Zahlungsanbietern wie Apple Pay oder Google Wallet helfen.

2.6. Checkout-Option für Gäste

Die Vorteile eines Gast-Checkouts liegen auf der Hand: Es ermöglicht einen schnellen und unkomplizierten Kaufprozess. Kunden müssen sich nicht mit dem Prozess der Kontoerstellung auseinandersetzen und können ihren Kauf schnell und einfach abschließen.

Für Erstkunden ist dies oft eine attraktive Option, um Vertrauen zufassen, bevor sie die Qualität deiner Produkte oder Dienstleistungen kennen.

Wie so oft, gibt es allerdings auch negative Seiten. Ein Gast-Checkout macht es schwieriger, eine langfristige Beziehung zum Kunden aufzubauen. Die Möglichkeiten für die Kundenbindung werden durch fehlende Daten stark eingeschränkt. Und auch eine Personalisierung ist in diesem Fall nicht möglich.

Trotz der potenziellen Nachteile überwiegen die Vorteile eines Gast-Checkouts in der Regel. Wir empfehlen dir diese Option zumindest einmal zu testen, dann kannst du anhand deiner eigenen Erfahrung entscheiden, ob die Gast-Bestellung etwas für deinen Shop ist.

3. Der Warenkorb als Chance für Up- und Cross-Selling

Der Warenkorb ist nicht nur ein Ort, an dem Kunden ihre ausgewählten Produkte sammeln, bevor sie zur Kasse gehen. Er bietet auch eine hervorragende Gelegenheit für Up- und Cross-Selling.

Beim Upselling geht es darum, dem Kunden ein Upgrade oder eine hochwertigere (teilweise teurere) Version des Produkts anzubieten. Du könntest etwa einem Kunden, der einen Laptop in seinen Warenkorb gelegt hat, ein Modell mit besserer Spezifikation oder zusätzlichen Funktionen anbieten.

Beim Cross-Selling hingegen geht es um das Anbieten von ergänzenden oder verwandten Produkten. Bleiben wir bei unserem Kunden mit dem Laptop, du könntest in diesem Fall eine Maus, eine Tastatur oder eine Laptoptasche anbieten.

Wenn du diese Verkaufsstrategie einsetzen möchtest, legen wir dir den folgenden Tipp nahe: Up- und Cross-Selling-Angebote sollten nicht aufdringlich sein und auf keinen Fall den Checkout-Prozess verlangsamen. Ansonsten sollten sie sorgfältig ausgewählt werden, um relevante und nützliche Produkte anzubieten.

4. Warenkorbabbrecher zurückgewinnen

Trotz aller Bemühungen bei deiner Checkout-Optimierung werden einige Kunden ihren Warenkorb verlassen, bevor sie ihren Kauf abschließen. Glücklicherweise gibt es mehrere Strategien, um diese Kunden zurückzugewinnen und sie dazu zu ermutigen, ihren Kauf abzuschließen.

Für Bestandskunden ist das E-Mail-Remarketing eine effektive Methode zur Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern. Wenn ein Kunde einen Warenkorb verlässt, kannst du eine automatisierte E-Mail senden, die daran erinnert, den Kauf abzuschließen. Oft beliebt sind kleine Anreize in der Erinnerungsmail, unter anderem einen Rabatt oder den kostenlosen Versand.

Ebenfalls oft werden Retargeting-Anzeigen für Warenkorbabbrecher verwendet. Durch diese kann eine gezielte Werbung an Kunden ausspielt werden, die deinen Shop besuchen, aber keinen Kauf getätigt haben. Diese Anzeigen können auf den Produkten basieren, die der Kunde im Warenkorb hatte, oder aber auch ähnlichen Produkten.

Diese Art der Werbung ist auf verschiedenen Plattformen, wie Facebook, Google oder Instagram, möglich. Jedoch musst du unbedingt auf eine DSGVO-konforme Einrichtung achten, denn hier kommen gegebenenfalls Cookies zum Einsatz.

5. Fazit: Lohnt sich die Checkout-Optimierung?

Von uns gibt es zu dieser Frage ein ganz eindeutiges: Ja.

Der Warenkorb bietet viele Potenziale und ist ein wesentlicher Aspekt eines erfolgreichen Online-Shops. Durch die Bereitstellung eines einfachen und schnellen Checkout, dem Nutzen von Up- und Cross-Selling-Möglichkeiten und der gezielten Rückgewinnung von Warenkorbabbrechern kannst du deinen Kunden ein reibungsloses Einkaufserlebnis bieten. Und natürlich im besten Fall deinen Umsatz erhöhen.

Aber: Meist ist es nicht mit einer einmaligen Anpassung getan. Du solltest die Checkout-Optimierung als einen kontinuierlichen Prozess betrachten. Dadurch kannst du auf die Erwartungen deiner Kunden, Veränderungen im Markt, sowie neue Tools und Technologien reagieren.

Du bist dir nicht sicher, ob du die Checkout-Optimierung selbst angehen willst? Wir beraten dich ganz unverbindlich über unsere Services.