KI-Tools wie ChatGPT oder Jasper.ai sind derzeit in aller Munde, selbst die Softwareriesen Microsoft und Google haben sich neulich erst zu diesem Thema gemeldet.
Das beutetet nicht nur Änderungen für die Welt des Contents und der Suchmaschinenoptimierung, sondern auch neue Möglichkeiten und Herausforderungen für jeden, der mit einem Online-Business unterwegs ist.
Und da uns das Thema noch eine ganze Weile begleitet, gehen wir in diesem Artikel der Frage nach: Was verbirgt sich hinter den KI-Tools, die bei Autoren und in der SEO-Branche so beliebt geworden sind?
Übersicht
- Was sind KI-Tools wie ChatGPT oder Jasper.ai?
- Welche Technologie steckt hinter den KI-Tools?
- ChatGPT in der Praxis
- Jasper.ai in der Praxis
- Die Kehrseite: Tools zur Erkennung von KI-Content
- Fazit zu den KI-Tools für die automatische Textgenerierung
Was sind KI-Tools wie ChatGPT oder Jasper.ai?
Für diejenigen, die noch ganz neu bei dem Thema sind, legen wir erst einmal mit einer Begriffsabgrenzung los:
- ChatGPT ist ein Chatbot, der von dem Unternehmen OpenAI entwickelt wurde.
- Jasper.ai ist eine Software zur automatischen Textgenerierung eines Start-ups, früher Jarvis genannt.
Beides sind sogenannte KI-Tools und zählen zu den beliebtesten Möglichkeiten für KI-Content. Es gibt auch zahlreiche Alternativen, zum Beispiel ClosersCopy, Writesonic, CopySmith, Shortly AI und viel mehr.
Je nach ausgewählter Software stehen unterschiedliche Funktionen zur Verfügung, aber eine Gemeinsamkeit gibt es immer: Die Tools basieren auf künstlicher Intelligenz (kurz KI, oder aus dem Englischen AI für Artificial Intelligence). Dabei handelt es teils um proprietäre Software oder alternativ um Software, die auf GPT-Systemen von Open.ai basieren.
Im Grunde sollen Sie die Erstellung von Inhalten effizienter gestalten und gleichzeitig wertvolle Einblicke in das Verbraucherverhalten liefern.
Welche Technologie steckt hinter den KI-Tools?
Durch den Einsatz von NLP-Technologie (Natural Language Processing) helfen diese KI-Tools dabei, alltägliche Aufgaben wie die Keyword-Recherche oder das Schreiben von Artikeln zu automatisieren – oder im Fall von ChatGPT, auch bei dem Beantworten von Fragen.
Das NLP selbst basiert auf Deep-Learning-Technologien und neuronalen Netzen, welche dem menschlichen Gehirn nachempfunden sind.
In Bezug auf Tools wie ChatGPT oder Jasper.ai bedeutet dies vereinfacht, dass die Tools Muster in großen Datenmengen erkennen und diese anschließend nutzen, um Ergebnisse zu erzeugen.
ChatGPT in der Praxis
Das Tool ChatGPT ist bereits seit geraumer Zeit auf dem Markt und wird seitdem stets beliebter. Doch erst durch eine Ankündigung von Microsoft vor einigen Wochen, dass der Konzern Millionenbeträge in den Chatbot investieren wird, hat sich ChatGPT zu einem Buzzword entwickelt.
Mit dieser Investition versucht Microsoft einen erneuten Anlauf, um mit seiner Suchmaschine Bing dem größten Konkurrenten entgegenzutreten: Google. Microsoft setzt auf ChatGPT, um mit Bing besser zu verstehen, wonach die Nutzer suchen, und umso bessere Ergebnisse zu liefern.
Als privater und kommerzieller Nutzer steht dir ChatGPT mit einer kostenlosen Testversion zur Verfügung, jedoch wird der User zuerst einmal auf die Einschränkungen des Tools hingewiesen:
- Erzeugt gelegentlich falsche Informationen
- Produziert gelegentlich schädliche Anweisungen oder voreingenommene Inhalte
- Begrenzte Kenntnisse der Welt und der Ereignisse nach 2021
Die Software ist super übersichtlich und du kannst direkt loslegen, indem du dem Bot eine Nachricht schreibst oder eine Frage stellst. Du kannst auf Englisch oder auch Deutsch mit dem Bot schreiben und generische Fragen, wie „Was sind die Trends im Online-Marketing?“, sind kein Problem für den Bot.
Du solltest dir allerdings im Klaren sein, dass dir das Tool bei solchen Fragen recht generische Antworten liefert. Es ist nicht in der Lage kreative oder neue Ideen zu generieren, denn alle Antworten basieren auf existierenden Informationen in einem Netzwerk.
Der größte Haken liegt jedoch bei den Informationen, die ChatGPT nicht kennt. Um das Problem zu verdeutlichen, haben wir dem Tool die Frage gestellt, wann der Krieg zwischen Russland und Ukraine begann. Da es sich um ein aktuelles Ereignis aus dem Jahr 2022 handelt, und der Bot nur begrenzte Kenntnisse Ereignisse nach 2021 verfügt, sucht das Tool nach einer Lösung:
Zwar sind die Fakten korrekt, jedoch wird der User in die Irre geführt. Den Konflikt gab es zwar im Jahr 2014, jedoch wird dieser nicht als offizieller Kriegsbeginn angesehen. Und so wird rasch Content erzeugt, der im Fall der Fälle fragwürdige Antworten liefert.
Jasper.ai in der Praxis
Das Tool Jasper.ai (ehemals Jarvis) funktioniert ähnlich wie ChatGPT, jedoch wurde es speziell für die Erstellung von Content entwickelt und ist kostenpflichtig.
Jasper.ai ist in der Lage, Muster aus großen Datenmengen zu erkennen und sie zu nutzen, um Inhalte zu erstellen und auch hier sind unterschiedliche Sprachen für die Ein- und Ausgabe möglich.
Der größte Unterschied ist, dass Jasper mit einem Blick auf die Textgenerierung entwickelt wurde, sodass bereits viele Templates für unterschiedliche Texte bereitstehen. Außerdem gib es Optionen zur automatischen Keyword-Integrierung und selbst die Tonalität kann man Jasper vorgeben.
Für bessere Texte hat man zudem die Möglichkeit weitere Tools einzubinden, beispielsweise SurferSEO für besser optimierte Texte, Grammarly zur Rechtschreibprüfung englischer Texte oder Copyscape für eine Plagiatsprüfung.
Außerdem gibt es regelmäßig Erweiterungen. Durch eine zahlungspflichtige Erweiterung, kann man mit Jasper Bilder kreieren und neuerdings steht zusätzlich ein Chat, also ganz nach dem Prinzip von ChatGPT, zur Verfügung.
In den vielen Trainings für Jasper.ai wirst du allerdings ebenfalls auf ein paar Einschränkungen stoßen. Das Tool wurde beispielsweise nur bis Ende 2019 „trainiert“, sodass man nur mit einem Workaround über aktuelle Ereignisse schreiben kann. Willst du also beispielsweise über Covid schreiben, musst du Jasper die korrekten Daten vorgeben. Anschließend kann die Software den Text aus deinen Vorgaben ausformulieren.
Ein ebenfalls wichtiger Hinweis aus den Trainings: Jasper entscheidet sich tendenziell eher für Kreativität anstatt Fakten. Ein Faktencheck ist also ein absolutes Muss. Und nicht zuletzt tendiert die Software zu Wiederholungen. Hierfür gibt es jedoch Trainingsmodule, um die Textausgabe durch spezifische Vorgaben zu verbessern.
Die Kehrseite: Tools zur Erkennung von KI-Content
Mit dem Durchbruch der KI-Tools gibt es mittlerweile auch einige Tools zur Erkennung von automatisch generiertem Content.
Man muss lediglich den Text in eines der Tools kopieren und schon läuft die Analyse. Doch wie zuverlässig funktionieren die Tools?
Im Praxis-Test hat sich relativ schnell gezeigt, dass auch bei den Erkennungstools noch Schwachstellen gibt. Zum Test haben wir die manuell geschriebene Einleitung dieses Textes genutzt; mit gemischten Ergebnissen.
Das Erkennungstool von Copyleaks war sich beispielsweise zu 99,9 % sicher, dass es sich um einen KI-Text handelt. Auch bei weiteren manuellen Texten erhalten wir oft die Rückmeldung, dass es sich um einen automatisch generierten Text handelt.
Das GLTR-Tool, entwickelt von Harvard und IBM, funktioniert ganz nach dem Prinzip: je bunter, desto menschlicher.
Hier trifft Analyse in diesem Fall zwar zu, jedoch wurde auch ein automatisch generierter Text von Jasper.ai als menschlich eingestuft.
Fazit zu den KI-Tools für die automatische Textgenerierung
KI-Software, ganz egal, ob es sich dabei um Chatbots, Tools zur Textgenerierung oder Erkennungstools handelt, sind nützliche Werkzeuge. Du solltest dir jedoch bewusst sein, dass es sich um Software handelt, und es weiterhin offensichtliche Schwachstellen und Probleme gibt.
Damit du diese Tools zukünftig bestmöglich einsetzen kannst, erklären wir dir in unserem nächsten Post, wofür sich automatisch generierte Texte eignen.
Und falls du bis dahin Fragen hast oder wissen willst, wie wir dich bei der Texterstellung unterstützen können, erreichst du uns jederzeit über unser Kontaktformular.